Glossar

Sozialkapital
Soziales Kapital umfasst Werte und Normen, die solidarisches und auf die Gemeinschaft bezogenes Denken und Handeln unterstützen und so die gesellschaftliche Entwicklung fördern.

Dem interdisziplinär verwendeten Begriff Sozialkapital (oder soziales Kapital) liegen zwei Verständnisse zugrunde: die akteursorientierte Definition nach Pierre Bourdieu meint zum einen individuelle soziale Beziehungen, die sich vor allem aus Aktivitäten in Vereinen und Netzwerken ergeben, und die daraus entstehenden aktuellen und potenziellen Ressourcen. Dagegen umfasst der Begriff in der systemorientierten Definition nach Robert D. Putnam Werte und Normen, die solidarisches und auf die Gemeinschaft bezogenes Denken und Handeln unterstützen und so die gesellschaftliche Entwicklung fördern. Soziales Kapital entsteht durch die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger als Akteure des Gemeinwesens miteinander zu kooperieren. Dabei gilt als Grundannahme: Je mehr Sozialkapital - d.h. je mehr bürgerschaftliches Engagement und je mehr gemeinschaftliche Werte und Normen in einer Gesellschaft vorhanden ist - umso besser funktionieren Demokratie und Wohlfahrtsstaat. Zwei Formen von Sozialkapital werden unterschieden: Bindendes Sozialkapital (»bonding«) führt zu einer Festigung von Bindungen innerhalb von sozialen Gruppen und somit zu einer Abgrenzung gegenüber anderen Gruppen. Überbrückendes (»bridging«) Sozialkapital überwindet dagegen die Grenzen zwischen Ethnien, Geschlechtern und sozialen Klassen und hat eine demokratiefördernde Bedeutung.

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