eNewsletter Nr. 1/2014 (17.01.2014)

Meldungen aus der Bürgergesellschaft

17. Januar 2014

Lernort Stadion: Politische Bildung und Fußball

Kategorien: Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft, Sport, Kinder/ Jugend/ Eltern/ Familie, Stiftungen

Die Fußballbegeisterung von Jugendlichen für politische Bildungsarbeit nutzen: das ist der Ansatz des Projekts »Lernort Stadion«. Seit 2010 fördert die Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit der Bundesliga-Stiftung Lernzentren in Fußballstadien. Zielgruppen des erfolgreichen Projekts sind Schüler/innen der Jahrgangsstufen sieben bis zehn, Jugendliche sowie junge Erwachsene aus der Fanszene, die von traditionellen Bildungsangeboten nur selten erreicht werden. Diese setzen sich in Workshops und Projekttagen mit Themen wie Gewalt und Rassismus, Diskriminierung und Vorurteilshandeln, aber auch mit Toleranz, Fair Play und Partizipationsmöglichkeiten auseinander. Mittlerweile gibt es »Lernort Stadion« bundesweit an zwölf Standorten: in Berlin, Bremen, Bielefeld, Bochum, Braunschweig, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Gelsenkirchen, Nürnberg, Kaiserlautern/Saarbrücken und Rostock. Die Initiatoren des Projekts haben nun eine praxiserprobte Methodensammlung zur politischen Bildung mit Fußballbezug erarbeitet, die allen am Thema Interessierten online zur Verfügung steht. 

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17. Januar 2014

BAMF: Bericht zu (Spät-)Aussiedler/innen in Deutschland

Kategorien: Inter- und multikulturelle Angelegenheiten, Newsletter, Bürgerschaftliches Engagement

Ein Forschungsbericht zur Situation der (Spät-)Aussiedler/innen in Deutschland bescheinigt viele Erfolge bei der Integration dieser Zuwanderungsgruppe. Sie ist schulisch und beruflich vergleichsweise gut qualifiziert – in der jüngeren Generation steigt zudem der Anteil an höheren Bildungsabschlüssen. (Spät-)Aussiedler/innen sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt in hohem Maße aktiv, die Arbeitslosenquote ist verhältnismäßig niedrig und die Einkommenssituation rangiert im gesellschaftlichen Mittelfeld. Das politische Interesse und entsprechende Aktivitäten fallen dagegen eher gering aus. Zivilgesellschaftliches Engagement findet hauptsächlich im sozialen Nahbereich statt. Der durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erstellte Forschungsbericht versucht diese und viele weitere Erkenntnisse u. a. durch Bedingungen und Sozialisationserfahrungen in den Herkunftsländern und den rechtlichen Voraussetzungen in Deutschland zu erklären. (Spät-)Aussiedler/innen sind deutsche Volkszugehörige aus mittel- und osteuropäischen Staaten, die vor 1993 geboren wurden und nach Deutschland kommen – seit 1950 waren das etwa 4,5 Millionen Menschen.

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17. Januar 2014

NRW: Engagement des Jahres 2013

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Unternehmen und Engagement

Ob bürgerschaftliches Engagement in einer integrativen Sportgruppe, betriebliche Schulpartnerschaften oder generationenübergreifende Bildungsarbeit: das vom Familienministerium des Landes Nordrhein-Westfalen getragene Internetportal engagiert-in-nrw.de zeichnet im monatlichen Wechsel gemeinnützige Organisationen und Unternehmen für ihre vorbildlichen Engagementprojekte aus. Noch bis zum 10. Februar 2014 können nun Bürgerinnen und Bürger online aus zwölf nominierten Initiativen und Unternehmen des vergangenen Jahres ihr »Engagement des Jahres 2013« auswählen. Alle zur Abstimmung stehenden Projekte zeigen, wie vielfältig, kreativ und engagiert Einzelne, Initiativen und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen für das Gemeinwohl aktiv sind. Das Ergebnis der Abstimmung wird Mitte Februar bekannt gegeben.

Zur Abstimmung

17. Januar 2014

Umfrage: Industrieakzeptanz und Bürgerbeteiligung

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Demokratie und Bürgergesellschaft, Medien, Newsletter, Umwelt/ Natur/ Energie

Eine Mehrheit der Menschen in Nordrhein-Westfalen (NRW) vertraut der Kommunikationsarbeit von Unternehmen und Kommunen nicht, wenn es um die Planung von Industrie- und Infrastrukturvorhaben geht. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Beratungsstelle »Dialog schafft Zukunft« zum Thema »Industrieakzeptanz und Bürgerbeteiligung in NRW« unter 1001 Erwachsenen und 501 Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt hat. Die Befragung offenbart außerdem große Unterschiede zwischen den Generationen – besonders was die Nutzung von Informations- und Diskussionsangeboten betrifft. So steht die »klassische« Bürgerversammlung bei Erwachsenen nach wie vor hoch im Kurs. Jugendliche und junge Erwachsene bringen ihre Meinung hingegen lieber über soziale Medien ein. Auch im Hinblick auf die Energiewende zeigen sich Generationsunterschiede: Die Akzeptanz für den Bau neuer Stromtrassen und Windräder ist unter den befragten Jugendlichen höher als unter den Erwachsenen. Für die Gestaltung von Beteiligungsverfahren zeigt die Umfrage einmal mehr, dass eine Mischung aus digitalen Partizipationsmöglichkeiten und Vor-Ort-Angeboten nötig ist, um alle Altersgruppen anzusprechen.

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17. Januar 2014

Studie: Engagement in Mecklenburg-Vorpommern

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter

Unter dem Motto »Auf der Suche nach dem WIR-Gefühl« hat eine Studie die begünstigenden und hemmenden Faktoren für bürgerschaftliches Engagement in Mecklenburg-Vorpommern herausgearbeitet. Es wird deutlich, dass spezifische Probleme in strukturschwachen Gebieten schwierigere Bedingungen für Engagement darstellen und durch eine Kreisgebietsreform diese noch verstärkt wurden. Gleichzeitig sind vielfältige Ansätze von zivilgesellschaftlichem Engagement vorhanden. Die Studienergebnisse machen deutlich, welche Verbesserungen für eine Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements im vor allem ländlich geprägten Bundesland angemessen sind: eine bessere finanzielle Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit, Konzepte für zentrale Bürgerzentren und mehr Investitionen in die Jugendarbeit. Die Studie zum Engagement in Mecklenburg-Vorpommern wurde im Auftrag der Herbert Quandt-Stiftung durchgeführt.

Die Studie zum Download (PDF)

Im Fokus: Bürgerplattformen

17. Januar 2014

Bürgerplattformen und Community Organizing

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gemeinwesenarbeit/ Quartiersmanagement

Die soziale und politische Landschaft in Deutschland ist gekennzeichnet von Stellvertreterorganisationen: Parteien, Verbänden und Organisationen sozialer Fürsorge und Arbeit mit langer Tradition und eingespieltem Zugang zu Macht und Geld. Bürgerplattformen, die auf den Prinzipien von Community Organizing (CO) beruhen, stellen demgegenüber einen vergleichsweise neuen Machtfaktor im lokalen Gemeinwesen dar. Das Politische und die politischen Meinungsbildungsprozesse sollen und dürfen nach deren Verständnis keine Monopole des Staates und der politischen Parteien bleiben. Demokratie und Politik sind Angelegenheiten aller Bürger/innen und Mitglieder einer Gesellschaft – das ist das Credo des CO. Prof. Dr. Leo Penta, Leiter des Deutschen Instituts für Community Organizing, und Frank Düchting, Studienleiter der Evangelischen Akademie der Nordkirche, stellen in ihrem Gastbeitrag die Arbeit der Bürgerplattformen in Deutschland vor und zeigen, wie sich Bürgerplattformen von anderen Formen des bürgerschaftlichen Engagements und der zivilgesellschaftlichen Organisation unterscheiden.

pdf Penta, Leo J. / Düchting, Frank: Für eine lebendige Zivilgesellschaft – Community Organizing in Bürgerplattformen 142 KB
17. Januar 2014

Wir sind da: Bürgerplattform Wedding/Moabit

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gemeinwesenarbeit/ Quartiersmanagement

Annähernd 40 Organisationen, darunter Moschee- und Kirchengemeinden, soziale Einrichtungen und Selbsthilfeorganisationen haben sich 2008 in Berlin zur Bürgerplattform Wedding/Moabit »Wir sind da« zusammen geschlossen. Als gestaltende Kraft hat sich die Bürgerplattform seither bei verschiedenen Themen für ihren Stadtteil eingebracht. Christiane Schraml, Sozialarbeiterin und Organizerin, stellt in ihrem Gastbeitrag die Arbeit der Bürgerplattform vor. Sie ist überzeugt: Bürgerplattformen ermöglichen eine konkrete und selbstbestimmte Mitgestaltung und machen Demokratie erlebbar.

pdf Schraml, Christiane: »Wir sind da!« Bürgerplattform Wedding/Moabit 181 KB
17. Januar 2014

Erweiterung einer Bürgerplattform: Aus ›Organizing Schöneweide‹ wird SO MIT UNS

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft, Gemeinwesenarbeit/ Quartiersmanagement

Im Berliner Stadtteil Schöneweide, zu DDR-Zeiten das industrielle Herz Ostberlins, entstand im Jahr 2000 die erste Bürgerplattform. Der amerikanische Ansatz des »Broad-based Organizing«, also der Organisation von Organisationen, konnte damit erstmals in Deutschland umgesetzt werden. Die Bürgerplattform geht als starker zivilgesellschaftlicher Partner in Berlin-Südost vielfältige Themen an. Agnes Maria Streich, Sozialpädagogin und Organizerin der Bürgerplattform, erläutert in ihrem Gastbeitrag, wie es der Bürgerplattform im Laufe der Zeit gelungen ist, den Auswirkungen der langjährigen Unterdrückung in der DDR positiv gestaltend entgegenzuwirken und ein Beziehungsnetzwerk mit gegenseitigem Vertrauen, Respekt und stärkenden Ritualen aufzubauen.

pdf Streich, Agnes Maria: Erweiterung einer Bürgerplattform: Aus Organizing Schöneweide wird »SO! mit uns« 261 KB
17. Januar 2014

Handbuch Community Organizing

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft, Publikationen, Gemeinwesenarbeit/ Quartiersmanagement

Community Organizing ist Organisationsarbeit in Stadtteilen, Städten oder Regionen. Durch den Aufbau einer Beziehungskultur und durch gemeinsames Handeln tragen Bürgerinnen und Bürger zur Lösung von Problemen in ihrem Umfeld bei. Community Organizing ist dabei stets den Prinzipien von Demokratie und Selbstbestimmung verpflichtet. Das »Handbuch Community Organizing«, das vom Forum für Community Organizing (FOCO) und der Stiftung Mitarbeit herausgegeben wird und in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Community Organizing (DICO) erarbeitet wurde, stellt das demokratische und aktivierende Potential der Methode vor. Ob Bürgerplattformen oder Gemeinwesenarbeit: Im Rahmen des Handbuchs beleuchten verschiedene Autorinnen und Autoren Theorie und Geschichte des Community Organizing. Sie erklären Formen der Prozessgestaltung und werfen einen Blick auf die bunte Praxis des Community Organizing in Deutschland. Kurze Interviews mit szenekundigen Akteur/innen runden das umfangreiche Handbuch ab.

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Publikationen und Veranstaltungen

16. Januar 2014

Publikation: 50 Anleitungen zum Bürgerprotest

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Publikationen

Wenn es um gesellschaftliche Missstände geht, mischen sich die Deutschen zunehmend ein. Der bei Attac München aktive Autor präsentiert 50 Anleitungen, wie Bürger/innen durch kleine, täglich praktizierbare Aktionen verantwortungsvoll Protest ausüben können. Das Spektrum der in diesem Buch beschriebenen Aktionen ist breit: Es reicht von der Ausübung von Auskunfts- und Beschwerderechten über Kaufboykotte bis hin zu Aktionen des zivilen Ungehorsams wie Sitzblockaden oder auch das Zahlen mit Regionalgeld. Die 50 Anleitungen thematisieren politische, soziale oder ökonomische Missstände, die praktische Durchführung der Aktionen, ihre politischen Wirkungen und Nebenwirkungen. Sie identifizieren die Entscheidungsträger/innen, die unter Druck gesetzt werden sollen: Politiker/innen, Behörden oder Unternehmen. Darüber hinaus zeigen sie die persönlichen, vor allem aber juristischen Risiken für die Akteur/innen auf und vergessen auch den Spaßfaktor der einzelnen Aktionen nicht.

Honolka, Harro: Jetzt reicht’s! 50 Anleitungen zum Bürgerprotest. Frankfurt 2013, 240 S., 14,99 Euro, ISBN 978-3-86489-050-5

Information und Bestellung

16. Januar 2014

Publikation: Kursbuch für Konfliktbearbeitung

Kategorien: Frieden/ Konflikte/ Gewalt, Newsletter, Publikationen, Demokratie und Bürgergesellschaft

Konflikte sind allgegenwärtig sowohl im persönlichen Umfeld, im gesellschaftlichen Bereich wie auch zwischen Staaten. Sie beanspruchen umfangreiche Ressourcen. Konflikte lassen sich konstruktiv und gewaltfrei bearbeiten. Dazu wurden in einem Qualifizierungsprojekt für Multiplikator/innen im kirchlichen Umfeld neue Methoden entwickelt und erprobt. Die vorliegende Publikation ermutigt dazu, ähnliche Kurse durchzuführen und bietet praktisches Material dafür. Er enthält neben Tipps zur Umsetzung von Kursen eine Übersicht über Friedenstheologie, Gewaltfreie Kommunikation, Konfliktanalyse, Konstruktive Konfliktbearbeitung, Mediation, Zivilcourage, Gewaltfreie Aktion und Frieden im internationalen Bereich.

Schmitthenner, Ulrich/ Wanie, Renate (Hg.): Kursbuch für gewaltfreie und konstruktive Konfliktbearbeitung. Berlin 2013, 152 S., 19.90 Euro, ISBN 978-3-643-11850-9

Information und Bestellung

17. Januar 2014

Veranstaltungshinweise

Kategorie: Newsletter

Zahlreiche Veranstaltungen sind im <link aktuelles termine-und-veranstaltungen _blank>Veranstaltungskalender des Wegweisers Bürgergesellschaft zu finden. Besonders hinweisen möchten wir dieses Mal auf:

• 29.01.2014 in Berlin: Freiwilligendienste in Deutschland und Polen
Eine Fachveranstaltung vom Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze)

• 21.-22.3.2014 in Weimar: Social Media für Vereine und Initiativen
Ein Methodenseminar der Stiftung Mitarbeit