eNewsletter Wegweiser Bürgergesellschaft 16/2014 (15.08.2014)

Meldungen aus der Bürgergesellschaft

15. August 2014

Bürgerbeteiligung im europäischen Kontext

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Europa, Newsletter

Ein aktueller Themenschwerpunkt des Netzwerks Bürgerbeteiligung beleuchtet mit mehreren Beiträgen die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Bürgerbeteiligung im europäischen Kontext. Dabei werden ausgewählte Regelungen auf europäischer Ebene, gemeinsame Grundsätze und Prinzipien unterschiedlicher nationaler Rahmenabkommen sowie unterschiedliche Förderziele des EU-Förderprogramms »Europa für Bürgerinnen und Bürger« vorgestellt. Die Entwicklungen der partizipativen Demokratie werden in einer Bestandsaufnahme zu dialogorientierter Bürgerbeteiligung in verschiedenen europäischen Mitgliedsstaaten erläutert. Am Beispiel von Beteiligungsprozessen im Transportsektor wird deutlich, wie die EU von einzelnen Mitgliedsstaaten lernen kann und wie ein EU-Leitfaden für Bürgerbeteiligung in diesem Sektor aussehen könnte. Zwei weitere Beiträge widmen sich Projekten, in denen Jugendliche in für sie angemessenen Zugangswegen stärker beteiligt werden können.

Weitere Informationen

15. August 2014

Zukunftscharta: Online-Dialog verlängert

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Newsletter, Zukunft/ Zukunftsforschung, Eine Welt/ Globalisierung, E-Partizipation

Aufgrund der positiven Resonanz und der Vielzahl an vorgeschlagenen Themen hat sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dazu entschlossen, den Online-Dialog zur Zukunftscharta »EINEWELT - Unsere Verantwortung« bis zum 9. September 2014 zu verlängern. Bis dahin sind Akteure aus Zivilgesellschaft, Kirche, Wirtschaft, Ländern und Kommunen eingeladen, ihre Ideen und Anregungen zur Ausgestaltung zukünftiger deutscher Entwicklungsarbeit einzubringen. Wie können wir eine Zukunft nachhaltig gestalten, die verantwortliches Handeln ermöglicht und uns gleichzeitig nicht in unserem Leben einschränkt? Diese Frage wird bereits seit Mai 2014 in unterschiedlichen Themenforen online diskutiert. Dabei reichen die Handlungsfelder von Menschenrechten bis zu »Good Governance«. Ende November 2014 soll die Zukunftscharta in Berlin der Bundeskanzlerin übergeben werden, um damit den Startschuss für die Umsetzung der Charta im Entwicklungsjahr 2015 zu geben.

Weitere Informationen

15. August 2014

Forschungsprojekt GEWISS: Bürger/innen schaffen Wissen

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Wissenschaft/ Technikgestaltung

Seit Anfang Juli 2014 läuft das neue Forschungsprojekt GEWISS, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen koordiniert wird. In ganz Deutschland helfen Ehrenamtliche in Vereinen und Fachgesellschaften an der Erweiterung und Vervielfältigung naturwissenschaftlicher Daten mit. Die Potenziale dieser Bürgerwissenschaft (engl.: citizen science) sollen mithilfe des Projekts gebündelt und weiterentwickelt werden. Auf der Citizen-Science-Plattform können sich Wissenschaftler/innen und Laien austauschen und vernetzen. Hierzu dient auch die Auftaktveranstaltung der Dialogforen Citizen Science, die am 17. und 18. September 2014 in Leipzig stattfindet.

Weitere Informationen

15. August 2014

Neugründung: Dachverband der Migrantinnenorganisationen

Kategorien: Inter- und multikulturelle Angelegenheiten, Newsletter, Demokratie und Bürgergesellschaft, Geschlechter/Gender

Bereits im Jahr 2013 wurde auf dem Zweiten Migrantinnenkongress die Gründung eines Dachverbands der Migrantinnenorganisationen (DaMigra) beschlossen. Als bundesweiter, herkunftsunabhängiger und frauenspezifischer Dachverband soll er die Interessen und Standpunkte von Migrantinnenorganisationen vertreten. DaMigra setzt sich für die Wahrnehmung der Migrantinnenorganisationen in Politik, Medien und Öffentlichkeit ein, will aber auch die Selbstorganisation von Migrantinnen stärken. Auf der vom 27. zum 28. September 2014 in Köln stattfindenden Konferenz »Migrantinnenorganisationen – ein Raum für Empowerment« werden deshalb die Satzung sowie Mitgliedschaftsmodalitäten verabschiedet. In Arbeitsgruppen können zudem inhaltliche Impulse erarbeitet werden und Vernetzung stattfinden.

Weitere Informationen

15. August 2014

Modellprojekt »Attraktives Ehrenamt im Sport«

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Newsletter, Sport, Vereinsarbeit

Das Modellprojekt des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) »Attraktives Ehrenamt im Sport« wird seit 2013 von Sportvereinen/-verbänden, Freiwilligenagenturen und Seniorenbüros umgesetzt. Das Projekt konzentriert sich vor allem auf die Vorstandsarbeit und möchte Erfahrungen aus dem Freiwilligenmanagement dazu nutzen, Engagement in Leitungspositionen in Sportvereinen attraktiver zu machen. Zu diesem Ziel bilden Sportvereine oder Kreis-/Stadtsportbünde mit Seniorenbüros oder Freiwilligenagenturen sogenannte »Tandems«, die im Zeitraum von zwei Jahren ihre Ideen und Lösungsvorschläge in eigenen Projekten testen. Auf der Projektwebsite dokumentieren diese Tandems nun ihr Vorgehen mit kurzen Steckbriefen. Die Ehrenamtswebsite des DOSB enthält darüber hinaus viele Hinweise und Anregungen für Engagierte in Sportvereinen.

Weitere Informationen

Im Fokus: Aktuelle Studien

15. August 2014

Studie: Sozialmoralische Landkarten und bürgerschaftliches Engagement

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter

In welcher Welt leben bürgerschaftlich Engagierte? Und: Entspringt bürgerschaftliches Engagement einer grundlegenden Lebenshaltung? Die Erfahrung zeigt, dass sich manche Menschen durch die Ausübung bürgerschaftlichen Engagements aktiv in die Gesellschaft einbringen, während andere sich passiv oder gar verdrossen aus der gesellschaftlichen Teilhabe zurückziehen. Warum das so ist, haben Wissenschaftler der Universität Jena und der Universität Hildesheim in einem gemeinsamen Forschungsprojekt untersucht. Das Projekt fragte nach den unterschiedlichen »sozialmoralischen Landkarten«, die für das Engagement oder Disengagement der Bürgerinnen und Bürger spätmoderner Gesellschaften verantwortlich sind. Über das Konzept der sozialmoralischen Landkarten sollen die grundlegenden Orientierungsmuster alltäglicher Lebensführung freigelegt werden, die die unterschiedlichen Ausprägungen von sozialen Aktivitätsformen der Akteure erklärbar machen und die es beispielsweise erlauben, die Beteiligungsmuster der Akteure präziser zu erklären. Dr. Michael Beetz, Privatdozent für Soziologie an der Universität Jena, stellt in seinem Gastbeitrag als einer der beteiligten Wissenschaftler die Kernergebnisse der Studie vor.

pdf Beetz, Michael: Sozialmoralische Orientierung bürgerschaftlich Engagierter im Ost-West-Kontrast 83 KB
15. August 2014

Studie: Motive bürgerschaftlichen Engagements

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter

Bürgerinnen und Bürger, die Ehrenämter übernehmen oder bei bürgerschaftlichen Aktivitäten mitarbeiten, haben meist eine ganze Reihe von Motiven für ihr Engagement. Neben altruistischen, gruppen- oder sachbezogenen Antrieben nennen fast alle auch selbstbezogene Motive. Eine ganz besondere Rolle spielt dabei die Freude an der ehrenamtlichen Tätigkeit. Insgesamt 95 Prozent der Aktiven berichten über diese Freude, die für 73 Prozent vorrangiges Motiv und für 22 Prozent ein zusätzlicher Antrieb ist. Diese Befunde stammen aus einer Umfrage zu Motiven von Engagierten, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt und jetzt veröffentlicht wurde. Dr. Wilhelm Haumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demoskopie Allensbach und einer der Autoren der Studie, fasst in seinem Gastbeitrag die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammen.

pdf Haumann, Wilhelm: Motive des bürgerschaftlichen Engagements 76 KB
15. August 2014

Studie: Das bürgerschaftliche Engagement hochaltriger Menschen

Kategorien: Bürgerschaftliches Engagement, Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Leben im Alter, Generationen

Ein mitverantwortliches Leben endet auch im hohen Alter nicht. Ganz im Gegenteil: Die Bereitschaft von über 85-Jährigen, sich aktiv für andere einzubringen und die Gesellschaft mitzugestalten, ist sogar stark ausgeprägt. So lautet ein Ergebnis der Generali Hochaltrigenstudie, die im Frühjahr 2014 veröffentlicht wurde. Die Studie wurde konzipiert und durchgeführt vom Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg. Im Rahmen der Studie wurden rund 400 Menschen zwischen 85 und 99 Jahren in jeweils rund zweistündigen biografischen Interviews befragt. Dr. Sonja Ehret, Koordinatorin der Heidelberger Hochaltrigenstudie, zeigt in ihrem Gastbeitrag, warum das in der Öffentlichkeit vorherrschende defizitorientierte Altersbild korrigiert werden muss, denn: die Hochbetagten können und wollen sich einbringen. 

pdf Ehret, Sonja: Könige im Exil oder Domizil - Die Hochaltrigen und ihr Engagement 130 KB
15. August 2014

Dossier: Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung

Kategorien: Demokratie und Bürgergesellschaft, Newsletter, Wissenschaft/ Technikgestaltung, Zukunft/ Zukunftsforschung

Trotz zahlreicher Einzelstudien und diverser Forschungseinrichtungen besteht im Themenfeld Zivilgesellschaft noch ein hoher Forschungsbedarf, so die Einschätzung von Ansgar Klein (BBE), Eckhard Priller (WZB) und Rupert Graf Strachwitz (Maecenata). Sie halten das Bewusstsein wie auch das empirische Wissen über die Relevanz der Zivilgesellschaft in Deutschland, international, in der politischen Öffentlichkeit, den Medien und der Wissenschaft für unzureichend. In einem nun veröffentlichten Dossier beschreiben sie den Bedarf für ein interdisziplinäres Zentrum, das die Zivilgesellschaft erforscht und der Öffentlichkeit, vor allem der Zivilgesellschaft selbst, Wissen und Grundlagen besser zugänglich macht. Die Autoren skizzieren darin Aufgaben und Themenfelder für ein solches Zentrum, das neben der Grundlagenarbeit vor allem auch die Zivilgesellschaftsforschung national und europäisch vernetzen könnte.

Das Dossier im Wortlaut

Publikationen und Veranstaltungen

15. August 2014

Publikation: Führung und Steuerung von Prozessen der Bürgerbeteiligung

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Newsletter, Publikationen, Organisation/ Kommunikation/ Qualifikation

Bürgerbeteiligungsprozesse spielen in der heutigen Wissensgesellschaft eine besondere Rolle. Immer öfter lösen sie klassische staatliche Interventionsstrategien ab. In der Publikation werden verschiedene Aspekte erläutert, wie Beteiligungsprozesse geführt und gesteuert werden können; dabei zeigt sich eine Verschiebung von Government zu Governance. Neben einer Auflistung verschiedener Akteure und Konfliktfelder werden u. a. Begrifflichkeiten wie »lateraler Führungsstil« oder »Change Management« erläutert.

Mauch, Siegfried: Bürgerbeteiligung. Führen und Steuern von Beteiligungsprozessen. Stuttgart 2014, 224 S., 19,90 Euro, ISBN 978-3-415-05179-9

Informationen und Bestellung

15. August 2014

Publikation: Beteiligungskulturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kategorien: Bürgerbeteiligung, Europa, Newsletter, Publikationen

Was macht heute eine »gute Politik« und eine »gute Demokratie« aus? Die Reformdebatte über die Einführung ergänzender Formen der politischen Beteiligung zielt darauf, die Form der Entscheidungsfindung in der repräsentativen Demokratie qualitativ zu verändern und transparenter zu machen. Dies bedeutet nicht weniger, als sich auf die Suche nach einer neuen politischen Kultur zu machen, die eine neue Qualität der Beteiligung vorsieht. Dabei stellen sich Fragen nach neuen Rollenverständnissen der Akteurinnen und Akteure, nach Verantwortung und Gemeinwohlorientierung – auch der Bürgerschaft. Bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen hilft der Blick über die Grenzen in andere Länder und auf ihre Traditionen. Die Publikation beschreibt, was unter einer Beteiligungskultur verstanden werden kann und welche Elemente eine Beteiligungskultur in demokratischen Gesellschaften ausmachen könnten. Drei Länderberichte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nähern sich mit je eigener Perspektive dem Konzept der Beteiligungskultur und erläutern Elemente, die den Autorinnen und Autoren länderspezifisch geeignet und angemessen erscheinen.

Stiftung Mitarbeit (Hrsg.): Teilhaben und Mitgestalten – Beteiligungskulturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bonn 2014, 114 S., 10,00 Euro, ISBN  978-3-941143-18-0

Informationen und Bestellung

15. August 2014

Veranstaltungshinweise

Kategorie: Newsletter

Zahlreiche Veranstaltungen sind im Veranstaltungskalender des Wegweisers Bürgergesellschaft zu finden. Besonders hinweisen möchten wir dieses Mal auf:

• 9.- 12.09.2014 in Aachen und Rolduc (NL): Bürgerschaftliches Engagement: Verantwortung für Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe
Die europäische Freiwilligenuniversität 2014

• 24.- 25.9.2014 in Bad Boll: Teil sein - Wirkung zeigen! Wie kann Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Kommunen umgesetzt werden?
Eine Tagung der evangelischen Akademie Bad Boll