Die Verleger der Frankfurter Rundschau (FR) hatten kürzlich den Zeitungsabdruck eines kritischen Aufrufs der Friedensbewegung anlässlich des Bush-Besuchs in Deutschland Mitte Mai abgelehnt. Der Aufruf stand unter dem Motto: »Wir wollen ihre Kriege nicht, Herr Präsident!« und war von 400 Einzelpersonen und Organisationen unterschrieben worden.

Peter Strutynski, presserechtlich Verantwortlicher für die Anzeige,fasst die Reaktion der Öffentlichkeit zusammen: »Die Reaktionen auf die von Verlegern und Chefredaktion der Frankfurter Rundschau abgelehnte Anzeige der Friedensbewegung ... waren (...) überwältigend. Offenbar wurde die FR mit Hundert(en?) von protestierenden Leserbriefen überschwemmt. Der Abdruck einiger von ihnen am 25. Mai (immerhin auf einer halben Seite!) stellt also nur die Spitze eines Eisbergs dar. (...) Spürbar muss auch die Zahl der Abo-Kündigungen gewesen sein. Und schließlich wurde bekannt, dass es auch in der Redaktion rumort hat.«

Quelle: Rundmail Peter Strutynski, 12.06., E-mail an Peter Strutynski: strutype@uni-kassel.de