Arbeitsweisen des Gehirns

Wissenschaftler haben vor noch gar nicht langer Zeit herausgefunden, dass das Gehirn des Menschen in zwei Hemisphären geteilt ist, die sich auf unterschiedliche Funktionen spezialisiert haben. Das linksseitige Zentrum ist zuständig für Daten und Fakten, Logik und Analyse, Sprache und Details, es merkt sich Texte und Zahlen.

In der linken Gehirnhälfte erkennen wir den Bezug zu den Haupttätigkeiten der Schule und noch extremer der Universität. Dieses besondere Training prägt letztlich auch unsere jeweiligen Persönlichkeits-Merkmale und lässt uns (und besonders uns Männer) tendenziell eher linkshirnig denken (logisch, rational, sequenziell) und Wahrnehmungen entsprechend bewerten. Dies kann zu einer Verkümmerung oder Unterbewertung der rechtshirnigen Leistungen führen.

Das rechtsseitige Zentrum sorgt für die ganzheitliche Betrachtung, denkt in Bildern, erinnert Gefühle und alles, was wir mit den Augen gesehen haben. Von dieser Seite kommen die kreativen Impulse. Also nicht »links« oder »rechts« lautet die Alternative, sondern »links« und »rechts«, »sowohl als auch«. Nur durch harmonische Teamarbeit beider Gehirnhälften Kommt der gewollte »ganze« Mensch zu Stande, der all seine Fähigkeiten und Gaben ausschöpft und in eine Lösungssuche einbringt. Im Einzelfall sind die rechtshirnigen Fähigkeiten ggf. durch Übungen und Erfahrungen wieder vertraut und leistungsfähig zu machen.

Auch in Problemlösungsverfahren sind Fähigkeiten der rechten Hirnhälfte behutsam aber bewusst wieder einzusetzen. Ansatzweise kann dies durch angenehme Räumlichkeiten, Sorge für's leibliche Wohl, Entspannungsübungen und Meditation, Spiele, angemessene Visualisierung der Arbeit (z.B. Pinnwandtechnik, Dias, Video, OHP), aber auch Pausen mit Musik und Bewegung geschehen. Wir sollten nicht vergessen, dass Archimedes das Problem des »Messens des Volumens eines unregelmäßigen Körpers« nicht am Schreibtisch sondern in der Badewanne gelöst hat.