Klarheit am Anfang

Seite 1: Begrüßungsplakat

1. Begrüßungsplakat, ...

Ein positiver Empfang für die ankommenden Teilnehmer Ihrer Veranstaltung ist ein Plakat/Flip-Chart-Papier mit freundlicher Begrüßung und dem Thema Ihres Vortrags – gut sichtbar im Raum,  direkt neben dem Platz, von dem aus Sie Ihre Ansprache halten werden, und eventuell als Doppel bereits am Eingang.

Wenn Sie Ihre Plakate vorbereiten:

  • Lösen Sie Abkürzungen auf dem Plakat auf
    »KISS - Kontakt- und InformationsStelle für Selbsthilfe«
  • Formulieren Sie Ihr Thema lieber eindeutig als zu kurz
    Statt: »Jugendarbeit<<
    Besser: »Die Jugendinitiative ›Bullerbü‹«: Stadtteilarbeit mit multikulturellen Jugendgruppen«
    Statt:  »e.V.« »Verein oder nicht?«
    Besser: »Sollen wir einen Verein gründen? Vor- und Nachteile der Rechtsform e.V.«
  • Formulieren Sie lieber anschaulich als staubtrocken
    Statt: »Bevorzugung regionaler Produkte bei der Sortimentsgestaltung im Supermarkt.«
    Besser: »In der Kürze liegt die Würze: Regionales in den Supermarkt.«
  • Schreiben Sie Ihr Thema verständlich – falls nötig, gegen die Regeln
    Lange, zusammengesetzte Worte kann mühelos nur verstehen, wer sie schon kennt.
    »Die Salonalbumserie über Kutscherhaltung in Altengland« wird durch Trennstriche plötzlich leserlich:
    »Die Salon-Album-Serie über Kutscher-Haltung in Alt-England«


Ähnliches gilt für Wörter wie »Demenzerkrankung«, »Palplus«, »Spurrillen«, »Rohinhalt«, »Gelpermeationschromatographie«, »Blumentopferde«, »Zwergelstern«, »Präeinsteinianer«...

Tipp

Es wird Ihren Seelenfrieden wesentlich vergrößern, wenn Sie diese Plakate schon fertig gestaltet zur Veranstaltung mitbringen. Es ist wesentlich besser, sich vor einer Veranstaltung auf den Inhalt zu konzentrieren oder auf Kontaktpflege und Netzwerken – als hektisch in letzter Minute noch ein Plakat zu malen.

Wo aufstellen, wie befestigen?

  • auf Flip-Chart-Ständern oder Pinnwänden
  • mit Halte-Magneten an vielen Wandtafeln, »White-Boards« und Flip-Chart-Ständern
  • mit Krepp-Klebe-Band auf fast jedem Untergrund (lässt sich meist spurlos wieder ablösen)
  • Sicher ist sicher: Nehmen Sie zu Ihrer Veranstaltung mehrere Befestigungsmaterialien mit: Krepp-Klebe-Band, Nadeln, Reissnägel, Hammer, Magnete, einen eigenen Flip-Chart-Ständer...

 

Achtung

Vorsicht vor der »Tücke des Objekts«

Sie sollten die Befestigungsmöglichkeit unbedingt vorher ausprobieren. Es tut keinem Vortrag gut, wenn plötzlich der Flip-Chart-Bogen von der Wand rauscht oder die Pinnwand umkippt und mit Getöse hinschlägt.

Seite 2: Begrüßung, Thema

2. Begrüßung und ...

Begrüßen Sie Ihr Publikum passend zu Vortragsthema und Zielgruppe:

  • »Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger«,
  • »Guten Morgen, meine Damen und Herren«
  • »Liebe Freundinnen und Freunde des Naturschutzgebietes ›Oberes Donautal‹, ...«
  • »Meine sehr verehrten Damen und Herren« ist neutral und geht immer.

»Nachdem ich mich hier oben versammelt habe, möchte ich etwas fallen lassen, und zwar die Bemerkung, dass es leichter ist, eine Bemerkung fallen zu lassen als eine Rede zu halten.«
(Heinz Erhardt)

. . . Vorstellung

Stellen Sie sich zunächst als Redner kurz vor: Die Menschen interessiert, wieso gerade Sie etwas zum Thema zu sagen haben. Hinweise zum Aufbau Ihrer eigenen Vorstellung finden Sie an späterer Stelle. Eleganter, jedoch auch gefährlicher ist es, sich von offizieller Seite vorstellen zu lassen.

  • Vorteil: Im Idealfall lobt Sie ein anderer.
  • Nachteil: Sie geben die Kontrolle darüber ab, was über Sie gesagt wird.
Tipp

Sprechen Sie sich mit der Person, die Sie vorstellt, vorher inhaltlich ab, damit die Einführung Ihrer Person auch die Punkte enthält, die Ihnen wichtig sind. Verraten Sie jedoch niemandem,  w i e  Sie beginnen werden, vor allem nicht den Veranstaltern, die Sie vorstellen werden. Je größer das »Ereignis« , desto aufgeregter sind alle Beteiligten. Meist fehlt kurz vor Beginn auch die Zeit für genaue Absprachen. Wenn Sie vorher erzählen, welchen Einstiegsscherz, welche Einstiegsformulierung oder welchen »Ohröffner« Sie vorhaben, wird ihn – vor allem, wenn er gut ist – vor Aufregung jemand anderes verwenden und Sie müssen sich Sekunden bevor Sie »dran« sind, etwas anderes ausdenken.

3. Thema

Nennen Sie zu Beginn Ihr Thema (» Mein Thema lautet:...«) .

Vermeiden Sie Formulierungen wie »Mein Thema wird viel diskutiert und ist schon in zahlreichen Rundfunk­sendungen und auch neulich im Fernsehen...«. Kurt Tucholsky (1890–1935) zitiert in »Ratschläge für einen schlechten Redner« einen chinesischen Studenten, der so begann: »Lassen Sie mich Ihnen in aller Kürze die Entwicklungsgeschichte meiner chinesischen Heimat seit dem Jahr 2000 vor Christi Geburt...«. Er blickte ganz erstaunt auf, weil die Leute so lachten.«